Managementsysteme leben von der Akzeptanz. Das braucht gute Zusammenarbeit – gerade für die Fachkräfte und Stäbe, die diese immer wieder initiieren müssen! Ob temporär oder dauerhaft – gut „funktionierende“ Teamarbeit lässt sich gezielt fördern! Lassen Sie sich inspirieren!

Keine Rezeptsammlung!

Nein, dies wird keine Rezeptsammlung – hier geht es nur um Zutaten!

Die gängigen „agile Methoden“ sind zwar jeweils für bestimmte Fragestellungen entwickelt worden: z.B. SCRUM für agiles Projektmanagement oder Design Thinking für kreative Produktentwicklung. Trotzdem beinhalten sie wertvolle Elemente, Regeln und Vorgehensweisen, die auch in andere „Zusammen-Arbeiten“ passen.
Sie bereichern und erleichtern Fach- und Führungskräften die gemeinsame Verfolgung von Qualität, Umweltschutz oder Arbeitssicherheit und dienen generell der Bekömmlichkeit ….Dosieren und Mischen können Sie diese Zutaten gern individuell – je nach Temperatur, Zusammensetzung und Geschmack. Viel Spaß und Erfolg beim Ausprobieren!

Risiken und Nebenwirkungen

Vor möglichen Risiken und Nebenwirkungen sei an dieser Stelle allerdings gewarnt…

Agile Methoden (oder Frameworks) haben die Eigenart, Rahmenbedingungen zu schaffen, in denen Mitarbeitende gut und gern arbeiten. Sie erschaffen methodisch und menschlich Arbeitsbedingungen, in denen Menschen „aufblühen“, Teams zusammenwachsen und gemeinsam auf Augenhöhe Beachtliches vollbringen – u. a. durch gute, transparente Kommunikation und sich ergänzende und unterstützende Zusammenarbeit.

Der erste Kandidat in diesem freischaffenden Kochkurs ist SCRUM. Weitere folgen..

SCRUM – Kollegi.agile Leckerbissen für schmackhafte Zusammenarbeit

Nicht umsonst präsentiert SCRUM bzw. „agiles Projektmanagement“ sich nicht als Methode, sondern als „Framework“ (siehe Scrum-Guide der „Erfinder“ Ken Schwaber und Jeff Sutherland ).
Gemeint sind Rahmenbedingungen, die nah am Auftraggeber (Kunden) engagierte Produktivität und beste Ergebnisse ermöglichen.

Projekte (oder auch Maßnahmen) sind i.d.R. einmalig, haben spezielle Fragestellungen. Es wird Neues geschaffen und meist braucht es dazu unterschiedliche Fachkenntnisse und Blickrichtungen.

Wann finden sich solche Ausgangssituationen in Managementsystemen?

WANN?  –  Mögliche Ausgangssituationen in Managementsystemen

In Managementsystemen kommen die Anstöße zu einmaligen Vorhaben oder Neuerungen oft von außen, z. B.:

  • Neue Kundenforderungen
  • Normen- oder Gesetzesänderungen
  • Reklamationen
  • Ergebnisse von Begehungen und Audits.
  • Aber auch Störungen im Unternehmen selbst (z.B. Vor- und Unfälle) können Handlungs- und Anpassungs-/Lernbedarf deutlich machen.
  • Nicht selten werden durch interne oder externe Audits Lücken und Potentiale sichtbar.

Plötzlich „passen“ die aktuellen Verfahrensweisen und ihre Ergebnisse nicht mehr. Oder es braucht neue..

Soll dieses Neue hinterher als „praxistauglich“ akzeptiert werden und funktionieren, braucht es „Verstärkung“ durch ein Team. Für die Zusammenarbeit darin liefert SCRUM geniale Zutaten. Hier eine Auswahl:

WAS hilft WOZU?  –  6 schmackhafte Zutaten

1.   SCRUM steht für exquisite Mischungen. Jedes Teammitglied darin ist auf dem eigenen Gebiet Experte und bereichert damit das Team und das Endergebnis.
Der Stab alleine kann wenig bewegen. Wen also braucht es, den richtigen Ideen den richtigen Drive zu verleihen, damit Akzeptanz und Umsetzung klappen?

2.  Was soll eigentlich rauskommen? Eine wirklich wichtige Rolle für das SCRUM-Team spielt der Product Owner.  Als „ständige Vertretung“ des zukünftigen Nutzers (Kunden) hilft er dem Team, das erwünschte Ziel immer vor Augen zu haben und bei Bedarf auch anzupassen (schließlich können sich Bedürfnisse und Anforderungen auch weiterentwickeln).
⇒ Wer kommt in den Genuss des Ergebnisses? Interne und externe Kunden an den richtigen Stellen mitreden zu lassen, nimmt dem vermeintlichen Normdiktat die Kraft… So entsteht Nutzen!

3.  Ungerichteter Perfektionismus ist der Feind jedes sinnvollen Zeit- und Selbstmanagements. Deshalb wird auch für Teilaufgaben festgelegt, welche (Qualität-)Kriterien erfüllt sein müssen, um die Arbeit als „fertig“ betrachten zu können (definition of done).
Für das Endergebnis in Managementsystemen stellt sich immer wieder die Frage: Soll es dem Unternehmen wirklich nutzen ODER lediglich das Audit überstehen?

4.  Gemeinsame Treffen finden mit klaren Zeitvorgaben (timeboxing) statt. Mit TOPs und Fahrplan kann fokussiertes Arbeiten geübt werden. Nebenbei wird die wertvolle Arbeitszeit und Konzentrationsfähigkeit Aller mit Respekt bewirtschaftet. Als kurze tägliche Meetings (15 Min.) haben sich Standups bewährt.
⇒ Besprechung mal überraschend anders: Stehen bringt Dynamik in´s Denken….

5.  Damit alle immer das Gleiche vor Augen haben und bearbeiten, wird grundsätzlich viel visualisiert. Ob an der Wand (Kanban-Board) oder im PC (Trello) – alle haben den Überblick, wissen, wo sie stehen und was noch anliegt.
⇒ Pinwand, Board, Flipchart – es muss nicht immer eine Beamerpräsentation sein…. (geht auch gut im Stehen …;-)

6.  Wo mehrere Menschen gemeinsam wirken, kommt es hier und da zu Missverständnissen und Unmut. Um keinen missmutigen Stau entstehen zu lassen, wird in regelmäßigen Abständen auf die Art und Weise der Zusammenarbeit geblickt (Retrospektive). So lässt sich Gutes erhalten und würdigen (endlich mal Zeit für Wertschätzung! 😉 und Ungutes abstellen oder optimieren.
⇒ Auch Zusammenarbeit lässt sich verbessern! Gerade zu diesem Thema sind Agenda, Tools und klare Rollen bei der Moderation sehr hilfreich. Inspiration gibt es inzwischen reichlich. Umfangreiche Sammlungen finden sich nicht nur in Büchern (s.u.), sondern auch kostenfrei im Web: Retromat.

Links & Verweise

Bücher
♦ Judith Andresen: Retrospektiven in agilen Projekten – Ablauf, Regeln und Methodenbausteine (Hanser 2017)
♦ Esther Derby u.a.: Agile Retrospektiven – Übungen und Praktiken, die die Motivation und Produktivität von Teams deutlich steigern (Vahlen 2018)

Mehr  Grundlagen zu agil gewürzten Arbeitsweisen und Frameworks sowie ihrer Anschlussfähigkeit zu Managementsystemen findet sich in der kollegi.agilen Bibliothek oder im
Downloadbereich als Whitepaper: FAQ-ten für agile(re) Managementsysteme

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