Worum geht´s?

Überlegungen zu einem nicht ganz „flüssigen“ Namen

„Kollegi.agil“? – Hhmmm….
OK, wer kurz nachdenkt, kommt schnell darauf, woraus sich dieses Wort zusammensetzt.

Trotzdem:  Wieso nutze ich diesen ungewöhnlichen Begriff im Unternehmensnamen? Und was steckt da eigentlich dahinter?

  • für Managementsysteme?
  • für Unternehmen?
  • für die Zusammenarbeit (mit mir)?

In dieser Episode denke ich laut darüber nach. Über die Bedeutung, über Haltungen und Werte und sogar über einige methodische Highlights.

Und ich stelle mir die Frage: Passt der Name eigentlich noch?

Ganz nebenbei: Beim Zusammentragen der Links & Verweise zu dem Begriff (insbesondere zu „agil“) hat sich einiges an „Stoff“ und unterstützenden Materialien gefunden (siehe unten).

Inspiriert hat mich dieser Name wohl in jedem Fall *;)

Schlaglichter

Um dem „geht´s noch?“ auf die Spur zu kommen…
1. Kollegi.agil – was ist das eigentlich?

Es setzt sich zusammen aus zwei Wörtern, die mich ansprechen:

Kollegial ist eine Grundhaltung, die die Art und Weise der Zusammenarbeit beeinflusst. Sie prägt das Verhalten von Mitarbeitern untereinander z.B. im Team, wird allerdings auch als Führungsstil gehandelt.
Der Mensch arbeitet im besten Sinne „unter Kolleg:inen“ oder auch „auf Augenhöhe“. Gegenseitiger Respekt und Wertschätzung spielen eine wichtige Rolle. So hat es keiner nötig, sich auf Kosten anderer „groß“ zu machen oder sie abzuwerten (wie z.B. bei der Suche nach Schuldigen). Alle leisten ihren Beitrag zum Ergebnis – jede/r auf eigene Weise und so gut er oder sie eben kann.

Agil, wie es inzwischen verstanden und gebraucht wird – geht darüber hinaus. Der Begriff kennzeichnet in meiner Wahrnehmung  einen Zeitgeist, der Arbeit und Zusammenarbeit nicht nur effektiver, sondern auch mensch-gerechter sehen will (und ist damit auch Teil  der sogenannten „New Work – Bewegung“).
Gemeint ist nicht nur Schnelligkeit und Flexibilität, wie sie im „agilen Projektmanagement“ (Scrum) daherkommen und leichtfüßig auf neue Kundenanforderungen reagieren.
Kennzeichnend ist auch eine energetisierende Zusammenarbeit, die methodisch gestützt (z.B. im Kanban oder Design Thinking) gemeinsamem Denken Raum gibt und gleichzeitig Überforderung verhindert.  Jede/r kann sich einbringen und entscheiden. Auf Augenhöhe, eigenverantwortlich und selbstorganisiert.

2. Methodische Highlights aus dem agilen Projektmanagement (SCRUM)

  • Kanban (machbare Arbeitspakete im Überblick)
  • Dailies (täglicher Austausch zur Fortschrittsbetrachtung mit striktem Timeboxing)
  • Retrospektiven (reflektieren nicht nur Ergebnisse – wie die Review, z.B. auch in Managementsystemen – sondern die Zusammenarbeit. Ein cooles Werkzeug zur Teamentwicklung…)
  • iteratives und flexibles Vorgehen (pdca…)

Gute Gründe, das eigene Unternehmen so zu nennen? Immer noch?

Ansatzpunkte für die betriebliche Praxis

  • Timeboxing unterstützt dabei, ein Ziel oder eine Aufgabe in einer begrenzten Zeit zu erledigen.
    Schonmal vom „Parkinson-Gesetz“ gehört? Es besagt,  dass „Arbeit sich genau in dem Maß ausdehnt, wie Zeit dafür zur Verfügung steht“.

  • Kanban hilft nicht nur den Überblick zu behalten (To Do, In Progress, Done). Es unterstützt auch dabei, die Arbeitspakete/Aufgaben gemäß den verfügbaren Ressourcen oder Kapazitäten zu planen.

  • Ein Meeting, eine Besprechung, einen ERFA oder einen Jour Fix methodisch auffrischen mithilfe des „Retromaten

Zum Weiterlesen, -hören und vertiefen (Links & Verweise)

Die erwähnten Quellen:

  • Bernd Oesterreich & Claudia Schröder: Das kollegial geführte Unternehmen: Ideen und Praktiken für die agile Organisation von morgen
  • Retrospektiven “ bauen“ mit dem Retromat (enthält viele wunderbare Ideen für Ablauf und Methoden, die auch anderen Meetings „erfrischen“ können.

Mehr und ausführlicher von mir

Blog-Beiträge mit „agil“

Podcasts

  • Podcast 7: “Vertrauen kommt in der Norm nicht vor” – Interview mit einem agil(isiert)en ISO 27001 – Auditor
  • Podcast 10: Mitsitzen, mitreden, mitentscheiden? – Dosiertes Delegieren will gelernt sein
  • Podcast 11: Warum der Chef sich besser zurückhält – Interview mit einem agilen Geschäftsführer
  • Podcast 12: Wie Widerstand zum Produktivfaktor wird – Entscheidungsfindung mit Sinn und Verstand

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