Wie „Psychologie“ und systemischer Zeitgeist das (externe) Audit bereichern können…

Audits sind bekanntlich Bestandsaufnahmen, die Lücken aufzeigen und Verbesserungs- und Lernprozesse anregen sollen. Dabei spielt Kommunikation eine wesentliche Rolle.
Denn: Ungeschicktes Fragen und Kritisieren kann sehr unerwünschten Nebeneffekte haben …

Was lässt sich da machen?
Reicht hier die Abgrenzung: „Ich darf nicht beraten – ich auditiere nur …“?
Wo hört das eine auf? Wo fängt das andere an? Und wie lässt sich das in der Kommunikation abgrenzen?

Viele Antworten finden sich in einem Fachgebiet, das in Managementsystemen nicht unbedingt im Vordergrund steht: Der Psychologie und insbesondere der Organisationspsychologie.

Björn Bücks, externer Auditor und Berater mit reichlich entsprechendem Qualifikationshintergrund, diskutiert mit mir diese Herausforderungen
und bei alledem darf ich live erleben, wie geschickt Björn in seiner Kommunikation mit Fragen jongliert …

Herzlich willkommen auf meiner Ton-Bühne:
Björn Bücks

  • auch bekannt als „betriebsKLIMASCHÜTZER“Portrait Björn Bücks
  • ist beruflich im Handwerk als Maurer gestartet
  • Weiter gings über die (Bau)Technik
  • in´s Studium Gesundheitsdienste/-wissenschaften sowie Wirtschafts- und Organisationspsychologie
  • Seine Leidenschaft: Verhaltensprävention
  • Inzwischen vielfach weitergebildet – u.a. als Mediator und systemischer Coach
  • tatkräftiger Unternehmer  – im Einsatz im Bereich Arbeitsschutzmanagementsysteme, Arbeitssicherheit sowie im Bereich Qualität als Auditor, Fachkraft und Beauftragter
  • Als externer Auditor ist Björn für die Regelwerke 9001, 45001 und SCC aktiv, mit Schwerpunkt auf der Baubranche.
  • gern mit Humor als Comedian und Kabarettist

Einige Schwerpunkte – zumindest die Wesentlichen

  • Warum Björn die Rolle „Auditor“ mag?
  • Worauf er in Audits grundsätzlich achtet und was ihn vom „traditionellen“ Auditieren unterscheidet?
  • Wie geht Björn mit der Herausforderung um, nicht zu „beraten“, aber dennoch hilfreich zu sein?
  • Welche Rückmeldungen erhält er dazu?
  • Welche konkreten Techniken und Methoden er nutzt dabei?
  • Wo der „beratende“ Einfluss externer Auditoren geradezu riskant wird für´s Unternehmen?
  • Wo im Audit Psychologie noch eine große Rolle spielt?
  • Wie man Audits geschickt „auf Kurs“ bringt?
  • Was der Reifegrad des Unternehmens (oder Managementsystems) mit alledem zu tun hat?

Be-Merkenswertes aus dem Interview

  • Keine Hinweise in Audits  – stattdessen gründliche Analyse (Lösungen und Maßnahmen „auslagern“)
  • Social Skills in externen Audits (Gesprächsführung, Augenhöhe, Fragen – auch zirkulär, Orientierung geben) werden von Kunden gewürdigt
  • Beratung kann schnell zur „Führungsersatzleistung“ werden – auch im externen Audit
  • besser: Denkprozesse ich Richtung Lösung anregen, z.B. durch
    – hypothetische Fragen („angenommen, morgen fängt ein neuer Mitarbeiter an…“)
  • unterschiedliche Perspektiven erfragen (z.B. auch im Beisein des QMB)
  • Rollenklarheit und System-Denke (das Unternehmen als soziales System) als Lücke in der Auditoren-Qualifikation?
  • Eine Kernaufgabe des externen Auditors im Audit ist es zu verstehen, wie die Norm im Unternehmen interpretiert wird
  • Sehr hilfreich: gewaltfreie Kommunikation nach Marschall Rosenberg – gerade, wenn kritische Dinge angesprochen werden
  • Der Reifegrad des Unternehmens definiert sich auch daran, welches Bild Geschäftsführung und Führungskräfte vom Entwicklungsstand des Unternehmens bzw. Managementsystems haben („Wir wollen auch durch das Audit besser werden!“)
  • Reife Unternehmen brauchen reife Auditoren -> Auditoren wechseln hilft und bringt neue Perspektiven!

Links & Verweise

Björn Bücks auf LinkedIn

Webseite von Björn 

Die Gewaltfreie Kommunikation (kurz GFK) ist ein von Marshall B. Rosenberg erfundenes Konzept, durch das wertschätzend, vertrauensvoll und kooperativ und damit  konfliktvermeidend kommuniziert werden kann.

Psychologische Sicherheit: Dr. Amy C. Edmondson, Wissenschaftlerin und Professorin an der Harvard Business School hat den Begriff geprägt. Er bezeichnet die Überzeugung, dass man nicht abgewertet oder bestraft wird, wenn man Ideen, Fragen, Bedenken oder Fehler äußert.

HSE-Digital: Der neue Fachbereich des Verbandes VDSI (Verband für Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz bei der Arbeit e.V.)

Die erwähnte Zeitschrift „Betriebliche Prävention“

Bilder-Nachweis

@ Bildhintergrund von Gerd Altmann auf Pixabay

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