Worum geht´s?

Flexibilität durch Entscheidungs-Spiel-Raum

Der betriebliche Alltag besteht nicht nur aus bekannten (blauen) Routinen und stabilen Abläufen, die schlicht abgearbeitet werden können.
Unerwartete Einflussgrößen, immer wieder neue Zielsetzungen, vielfältige Bedürfnisse und strenge Anforderungen sorgen nicht nur für Abwechselung. Sie „bereichern“ auch den ohnehin oft überfordernden Alltag.

Das nennt sich dann auch Komplexität – willkommen in der Wirklichkeit. Manche nennen sie auch „VUCA-Welt“*….
Einfaches „wenn“ – „dann“ in lineare Abläufe gegossen, hilft hier nicht weiter.

Hier braucht es (rote) Zonen, die solch eine „UmWelt“ abpuffern. Hier braucht es Flexibilität und die Möglichkeit, die Richtung zu ändern.

Mit dem heutigen Beitrag gehe ich konkreter darauf ein, wie sich die zwei Farben in den gängigen Managementsystemen präsentieren und wie starren Prozessen „Beine gemacht“ werden können…

Schlaglichter: Flexibler denken

Eine naheliegende Möglichkeit, die Anpassungsfähigkeit von Prozessen zu fördern, besteht darin, akzeptable Ausnahmen (Abkürzungen, Umwege u.ä.)  zu dokumentieren.
So bleibt das Wissen erhalten und steht auch unerfahrenen Kolleg:innen zur Verfügung.

Allerdings reicht das bei der Vielzahl an Einflussgrößen und unerschrockenen Überraschungen nicht immer aus. Hier macht es Sinn, bewusst Freiräume zu installieren.

  • Das können – z.B. in grob „gestrickten“ Prozessen – solche sein, die Erfahrung und Expertise der jeweiligen Akteure würdigen und auf dieser Basis eigenverantwortliche Entscheidungen zulassen.  (Die notwendigen Voraussetzungen und Spielregeln sollten natürlich im Zuge der Abstimmung und Delegation durchdacht sein – gerade wenn es um rechtlich geforderte Aktivitäten geht. Stichwort: Delegationspflichten)
  • Sind – z.B. im Rahmen neuer Anlagen Abwägungen und Entscheidungen notwendig, braucht es einen entsprechenden Meeting-Rahmen, der ermöglicht
    – die notwendigen Experten auf die passende Art und Weise in´s Gespräch zu bringen.
    Was für zeitlich begrenzte Projekte als Projekt-Organisation im entsprechenden Team zum Standard gehört, kann für anpassungsfähige Prozesse nicht so falsch sein…

Ansatzpunkte für die betriebliche Praxis

  • Wie „elastisch“ werden bei euch Prozesse gehandhabt? Ist es möglich, MUSS, SOLL und KANN – also den Umsetzungsanspruch oder die „Härte“ der Vorgabe  –  zu durchschauen?

  • Wie groß ist der Freiraum für sowie das Vertrauen in engagierte, eigenverantwortliche Akteure?

  • Wann und wo könnten in deinem Unternehmen Pufferzonen und Entscheidungs-Spielräume hilfreich sein?

Zum Weiterlesen, -hören und vertiefen (Links & Verweise)

Die erwähnten Quellen:

  •  Wohland, Gerhard (2012): Denkwerkzeuge der Höchstleister: Warum dynamikrobuste Unternehmen Marktdruck erzeugen
  • Hier finden sich einige Denkwerkzeuge zum Buchinhalt
  • insbesondere die „blaue Falle“ passt …

Das erwähnte (fre)eBook zum Thema „Widerstand“ findet sich oben im Tab oder >>> hier

* „VUCA“ ist ein Kunstwort – ein sogenanntes Akronym. Es setzt sich zusammen aus:
V:  „volatility“ (Volatilität = beweglich, unstet),
U: „uncertainty“ (Unsicherheit),
C: „complexity“ (Komplexität) und
A: „ambiguity“ (Mehrdeutigkeit) bezieht. Damit werden die vermeintlichen Merkmale der modernen Welt beschrieben.
Eine aktuelle Weiterentwicklung: BANI…. Hier findet sich ein sehr übersichtlicher Vergleich.

Bilder-Nachweis
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