Vor- und Unfälle kosten Zeit und Geld – von den schmerzhaften Auswirkungen auf Sicherheit und Gesundheit ganz zu schweigen…
Genau hier setzen Managementsysteme an, mit schriftlich definierten Prozessen und Verfahrensweisen die betriebliche Wertschöpfung und ihre Urheber zu sichern und zu schützen.

Passiert trotzdem etwas Unerwünschtes, steht schnell einmal der Mensch im Fokus, der sich nicht an die Regeln und Vorgaben gehalten hat. Das diese sogenannten “verhaltensbedingte Fehler” nicht der Weisheit letzter Schluss sein können, hat grad die Arbeitssicherheit verstehen gelernt. Denn Unfälle geschehen immer weiter und wieder – trotz ausgereifer Technik und zertifizierter Aufbau- und Ablauforganisation.

So kommt es, dass gerade in diesem Arbeitsfeld immer weiter nach Ideen und Ansätzen gesucht wird.
Ein solcher Ansatz ist HOP: Human and Organisational Performance.

Mit Matthias Parey habe ich einen Praktiker im Gespräch, der nach diesem Ansatz arbeitet. In diesem zweiteiligen Podcast stillt er nicht nur meine Neugier zu den Besonderheit dieser etwas anderen Herangehensweise. Er unterstützt mich auch überzeugend kompetent dabei, immer wieder die Brücke zu den Managementsystemen zu schlagen…

Hier kommt Teil 1!

Herzlich willkommen auf meiner Ton-Bühne: Dr. Matthias Parey

  • Sicherheitsingenieur, Brandschutzingenieur, Fachkraft für Arbeitssicherheit (SiFa)
  • war tätig als SiFa, Leitende SiFa und EHS Manager in internationalen Unternehmen
  • Selbständiger Trainer, Berater und Coach für menschenzentrierten Arbeitsschutz mit dem Schwerpunkt Human & Organizational Performance (HOP)
  • Wohnt und lebt in Dortmund mit seiner Frau und seinen zwei Kindern und
  • ist trotzdem deutschlandweit im Einsatz (vor Ort & online)

Im ersten Teil des Gesprächs interessiert mich natürlich sehr,

  • was es mit dem “menschzentriert” auf sich hat und
  • wie Matthias das bei der Auftragsklärung mit den Kunden kommuniziert?
  • welche Einflussfaktoren erwünschtes Verhalten förderen oder behindern und
  • welche Konsequenzen sich daraus für eine Unfallanalyse ergeben?
  • wie hier das Thema Kultur und “ungeschriebene Regeln” reinpasst?
  • welche Rolle Chefs dabei spielen?
  • was es mit der HOP-Kurve “Work-as-Planned” versus “WorkasDone” auf sich hat und
  • was sich daraus für die Gesprächskultur und den Umgang mit Mitarbeitenden ergibt?

Bemerkenswertes aus dem Interview

  • Es macht Sinn, menschliche und organisatorische Leistungsfähigkeit zu trennen.
  • Die Auftragsklärung als erstes Kennenlernen ist ein wichtiger  Schritt, Arbeitsweisungen und Haltungen dabei  zu theamatisisieren.
  • Eine wunderbare Frage:
    “Bist du dir zu 100% sicher, dass dieser Fehler nicht passiert wäre, wenn du hier einen anderen Mitarbeitenden eingesetzt hättest?”
  • Der Begriff “Arbeitssystem” liefert vielfältigste Impulse zur Frage der Einflussfaktoren auf Verhalten und ermöglicht damit neue Wege auf Ursachen einzugehen.
  • Noch eine wertvolle Frage: “Mit welchen Risiken geht es einher, bestimmte Regeln NICHT einzuhalten?”
  • Sicherheit ist nicht das einzige Ziel im Unternehmen…

Links & Verweise

@ Hier kommst du zum Linkedin-Profil von Matthias Parey
und zu seiner Website

@ Spannende (englischsprachige) Vertreter von HOP: Todd Conklin & Sidney Dekker

@ und ihre Bücher: Sidney Dekker  und Todd Conklin

@ Eines der vielen sympathisches Video-Interview mit Todd Conklin, dass “menschzentriert” Flagge zeigt
(ganz nebenbei: Der Mann ist ein wunderbarer Geschichtenerzähler…)

@ Die im Podcast erwähnten (englischsprachigen) Charts zu HOP  aus einem Vortrag auf einer Tagung des National Safety Council 2021, in dem die HOP-Prinzipien wunderbar dargestellt sind und sich auf Seite 17 die mit Matthias diskutierte Kurve findet.

@ Bilder-Nachweis: alle Bilder von Pixabay